Wir machen es völlig selbstverständlich, ohne darüber nachzudenken, etwa 12 bis 18 Mal pro Minute – atmen. Doch es gibt Situationen, in denen das nicht mehr uneingeschränkt funk­tioniert, also keineswegs mehr selbstverständlich ist.

Atmen

Das Atmen gehört zu den Funktionen des Körpers, die unbewusst ablaufen und sich je nach Situation automatisch anpassen. Doch wir können unsere Atmung auch willentlich beeinflussen. Wenn wir beispielsweise tauchen, können wir bewusst die Luft anhalten. Wenn die Lunge durch eine tiefe Einatmung maximal gefüllt ist, befinden sich bei einem Erwachsenen etwa 7 Liter Luft in den Atemwegen.

Nach dem Einatmen der Luft findet dann der sogenannte Gasaustausch statt. Hierbei tauscht die Lunge Sauerstoff aus der Luft gegen Kohlenstoffdioxid aus dem Blut. Dieser Vorgang ist grundlegend wichtig für alle Stoffwechselvorgänge des Körpers.

Corona

Anfang 2020 wurden wir alle mit dem SARS-CoV-2, dem Coronavirus, konfrontiert. Neben dem Auftreten allgemeiner Krankheitssymptome, kann es hierbei zu einer Entzündung der Lunge kommen. Diese führt zu Symptomen wie Kurzatmigkeit und Schmerzen sowie erhöhte Anstrengung bei der Einatmung.

Zunächst stand die Versorgung von akut schwer erkrankten Patienten im Vordergrund. Mittlerweile müssen wir uns mit den Nachwirkungen dieser Erkrankung beschäftigen. Da diese z.T. lange anhalten, wird dieses Phänomen πLong-Covid™ genannt. Im Rahmen der Rehabilitation nach einer Corona-Infektion wird die Physiotherapie unverzichtbar.

Mögliche Nachwirkungen einer Corona-Infektion

Ist die akute Erkrankung gut überstanden, stehen in der Folge oft noch Abgeschlagenheit, Kurzatmigkeit und Gelenkschmerzen im Fokus. Dies führt allgemein zu einer geringeren körperlichen Leistungsfähigkeit im Alltag und kann sich bereits in Situationen bemerkbar machen, in denen kurze Strecken zu Fu˚ gegangen oder Treppen gestiegen werden.

Physiotherapie nach Covid-19-Infektion

Es wird empfohlen, zwei Wochen nach Abklingen der Symptome über ihren Arzt die Physiotherapie aufzusuchen. Zunächst wird eine physiotherapeutische Untersuchung vorgenommen, um die körperliche Leitungsfähigkeit sowie die Lungenfunktion einschätzen zu können. Die Rehabilitation hat physiotherapeutisch mehrere Ansatzpunkte. Der Schwerpunkt der Therapie wird anhand der zuvor durchgeführten Untersuchungen festgelegt. Neben Kraft- und Ausdauerübungen spielt die Atemtherapie eine wichtige Rolle. Auch nach einer überstandenen Corona-Infektion kann noch ein verändertes Atemmuster auffällig sein; die Atmung kann ungewöhnlich flach sein und durch eine vermehrte Anstrengung beim Atmen kann es zu unangenehmen Verspannungen der Atemmuskulatur kommen. Die Schulung zur Wahrnehmung der eigenen Atmung kann den Grundstein für die weitere Atemtherapie legen. Hierauf aufbauend leiten wir die sogenannte Bauchatmung an, die dafür sorgt, dass die Lunge optimal belüftet wird. Gegen die schmerzhaften Verspannungen der Atemmuskulatur können Übungen zur Lockerung und Dehnung durchgeführt werden.

Tip: Was kann ich selbst tun?

Wenn aufgrund einer Infektion das Atmen schwerfällt, setzen Sie sich aufrecht hin und vermeiden Kontakt zur Rückenlehne. Dadurch werden Sie in ihrer Einatmung nicht begrenzt. Legen Sie eine Hand auf ihren Bauch, die andere stützt sich locker auf ihren Oberschenkel. Schließen Sie gerne die Augen und versuchen Sie, so tief es geht in den Bauch zu atmen. Hierbei sollte zu spüren sein, wie Ihr Bauch Ihre Hand deutlich nach vorne drückt. Versuchen Sie, sich auf diese Form der Atmung zu konzentrieren und Ihren Atem zu beruhigen.

UNSER KURSANGEBOT FÜR SIE

Träumen Sie von Entspannung, körperlich fit und glücklich zu sein? Dann kommen Sie zu uns!

Gerätezirkel*
Montag 17:40 – 18:40 Uhr

Yoga*
Montag 19:00 – 20:15 Uhr
Mittwoch 17:30 – 18:45 Uhr

Zumba
Mittwoch 19:30 – 20:30 Uhr

* von den ges. Krankenkassen bis zu 100% bezuschusst.

Eine Kooperation zwischen der GSV Sprockhövel e.V. und der Physiotherapie Vanderborcht GmbH.

Wir werden durch Corona unsere gesamte Einstellung gegenüber dem Leben anpassen – im Sinne unserer Existenz als Lebewesen inmitten anderer Lebensformen.“ – 

Slavo Zizek

Philosoph